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Anlagemünzen und Bullionmünzen

Anlagemünzen beziehungsweise Bullionmünzen bestehen aus einem hohen Anteil an Edelmetallen, die in großen Auflagen geprägt werden. Sie dienen als physische Wertanlage im Finanzwesen, wobei limitiert geprägte Bullionmünzen zudem einen hohen Sammlerwert haben. Der Begriff „bullion“ kommt aus dem Englischen und heißt übersetzt Barren.

Wenn folgende Voraussetzungen erfüllt sind, können Anlagemünzen steuerfrei erworben werden:

  • Feingehalt von mindestens 990/1000
  • Gilt oder galt im Ursprungsland als offizielles Zahlungsmittel
  • Nach dem Jahre 1800 geprägt
  • Kaufpreis beträgt max. 180% des Marktwertes des Gehalts an Gold 

Die meisten Bullionmünzen erscheinen jährlich in neuer Auflage, was sich an der Prägung erkennen lässt. Anlagemünzen bestehen meistens aus Gold, Silber, Palladium oder Platin. Einige Motive sind sowohl als Goldmünze als auch als Silbermünze erhältlich, wie beispielsweise Maple Leaf aus Kanada.

Die Gewichtseinheit für Anlagemünzen ist die Feinunze. Eine Feinunze entspricht ungefähr 31,103 Gramm. 

Wichtige Goldmünzen sind American Buffalo, American Gold Eagle, Britannia, Helvetia und Krügerrand. Letztere Goldmünze gilt als die erste Anlagemünze im heutigen Sinn. Krügerrand wird seit 1967 in Südafrika geprägt und gilt dort laut Notenbankverordnung als offizielles Zahlungsmittel. Jedoch sind diese Goldmünzen nicht als Bargeld gedacht und werden dafür auch nicht genutzt. 

Wichtige Anlagemünzen aus Silber sind Maple Leaf, Silver Eagle, Wiener Philharmoniker und Libertad. Die Bullionmünze Libertad wurde 1982 zum ersten Mal in Mexiko geprägt und war eine Neuheit für Anlagemünzen, da sie aus Silber und nicht aus Gold bestand. Die Wiener Philharmoniker gilt als die erfolgreichste Anlagemünze in Europa und erscheint jedes Jahr in einer kontinuierlich steigenden Stückzahl.

Palladium ist ein Platinnebenmetall und Anlagemünzen werden nur in geringer Auflage geprägt und hängen stark vom Industriebedarf ab. Palladiummünzen sind unbeständig und werden in nur wenigen Ländern in beschränkter Anzahl produziert, wie beispielsweise Russland (Ballerina), China (Panda) und Australien (Emu). Der Wert der Münzen setzt sich daher nicht ausschließlich aus dem Metallpreis zusammen, sondern wird sehr weit darüber gehandelt. Anlagemünzen aus Palladium werden in Deutschland mit 19% Mehrwertsteuer belegt. 

Platin ist ein kostbares und sehr seltenes Edelmetall, von dem jedes Jahr nur geringe Mengen industriell abgebaut werden. Wichtige Anlagemünzen aus Platin sind Platypus aus Australien, sowie Platin Koala und Platin Noble (Isle of Man), welche heutzutage nicht mehr produziert werden. Generell sind Bullionmünzen aus Platin weniger verbreitet als Münzen aus Gold oder Silber, da sie in einer viel geringeren Stückzahl hergestellt werden. Münzen aus Platin werden deswegen eher von Sammlern erworben, als dass sie als Anlagemünzen Verwendung finden. Platinmünzen werden ebenfalls in Deutschland mit 19% Mehrwertsteuer belegt.